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Katze & Baby – wie kann das gut gehen?

Kommt menschlicher Nachwuchs ins Haus, ist die Freude natürlich riesengroß. Doch wie wird die Samtpfote, die bisher stets die volle Aufmerksamkeit bekommen hat, auf den kleinen Neuankömmling reagieren und was ist zu tun, um allen gerecht zu werden?

Die Beziehung verändert sich

Wer kennt das nicht? Der geliebte Stubentiger hat über viele Jahre die volle Aufmerksamkeit bekommen. Natürlich weiß er das sehr zu schätzen bzw. fordert dies auch regelmäßig ein. Wenn sich nun ein Baby ankündigt, ist das nicht nur ein freudiges Ereignis, sondern jedem ist auch klar, dass das mit viel Zeit und Arbeit einhergeht. Der kleine Erdenbürger verlangt schließlich nach Aufmerksamkeit. War die Beziehung zu seiner Katze bisher sehr eng, kann es da unter Umständen schwierig werden. Daher ist ein gut durchdachter Zeitplan, der die Abläufe genau festlegt, enorm wichtig, um Stubentiger und Baby gerecht zu werden. Schließlich soll ja niemand zu kurz kommen.

Die richtige Vorgehensweise

Mit der richtigen Vorbereitung ist das in der Tat auch kein Problem. Sinnvoll ist vor allem, schon weit vor Einzug des Babys die Veränderungen stetig Schritt für Schritt einzuführen. So wird die Samtpfote auch nicht überfordert bzw. vor vollendete Tatsachen gestellt. Ist der Stubentiger etwa daran gewöhnt, jederzeit nahezu uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu bekommen, ist es sinnvoll, dies immer wieder für kurze Momente zurückfahren. Mit der Zeit diese Phasen dann entsprechend steigern. Auch an das feine Hör- und Geruchsvermögen seiner Samtpfote sollte man schon vor Einzug des Babys denken.

Hilfreich ist es, sich von Baby-Geschrei, -Glucksen oder anderen typischen Baby-Geräuschen eine CD zu kaufen und diese dann leise abzuspielen. Verhält sich die Katze entspannt, gibt es eine leckere Belohnung. Die Lautstärke wird nun im Laufe der Zeit langsam erhöht, bis die Katze auch Babyschreie in realer Lautstärke ohne Probleme erträgt. Im Hinblick auf den Geruchssinn lässt sich die Katze an den Neuankömmling gewöhnen, indem man von Freunden und Verwandten Babyzubehör mitbringt (etwa Decken) und später dann vom eigenen Säugling aus dem Krankenhaus. Auch Buggys, Kinderbetten, Hochstühle und alle weiteren Baby-Utensilien sollten nicht alle auf einmal auftauchen, sondern nach und nach. Am besten jeweils mit einer leckeren Belohnung für den Vierbeiner, sodass sie positiv besetzt sind. So bereitet man den Stubentiger nach und nach auf den großen Tag vor.

Trubel vermeiden

Der erste Tag im neuen Zuhause bedeutet in der Regel Trubel für die Familie. Doch genau das sollte vermieden werden. Nicht nur das Baby wird es danken, sondern auch die Katze. Es ist sinnvoll, den Einzug des Babys so entspannt und normal wie möglich vonstatten gehen zu lassen. Pheromonpräparate oder besonders leckeres Futter können unterstützend eingesetzt werden. Hat der Einzug gut geklappt, und wurde die Samtpfote gut vorbereitet, wird die Zeit danach wie im Flug vorbei gehen.

Wichtig ist: Behalte jedes Zusammentreffen jeder Zeit gut im Auge! Mit Baby und Katze wird die Zeit sehr schnell vergehen. Das Baby wird größer und seine Welt begreifen wollen – im wörtlichen Sinne. Hier gilt es zu unterbinden, wenn Babys die Katze zu stark an sich drücken wollen oder nach ihrem Schwanz greifen wollen. Denn auch wenn das Baby sicherlich nur gute Absichten hat, können diese der Samtpfote Schmerzen zufügen. Generell gilt für Eltern: vorausschauend handeln – und zwar im Sinne von Baby und Katze! Denn beide müssen die Regeln erst lernen, die dabei helfen, andere einzuschätzen. Ziel ist es, schlechte Erfahrungen mit dem jeweils anderen zu vermeiden.

Krabbelalter

Eine besondere Herausforderung stellt das Krabbelalter dar. Doch die gute Nachricht lautet: Auch diese Aufgabe lässt sich meistern! Wichtig ist hier, dass Bett, Fress- und Trinknapf, Spielzeug, Katzenklo und weitere Dinge für die Samtpfote außerhalb der Reichweite des Babys stehen. Generell hat es sich bewährt, Rückzugsorte für die Katze zu schaffen. Hier hat der menschliche Nachwuchs dann auch nichts zu suchen.

Gleichzeitig ist es sinnvoll, auch über Bereiche nachzudenken, wo die Katze nicht ohne Aufsicht hin darf. Die Trennung zwischen „Mein und Dein“ ist dabei ein ganz elementarer Bestandteil des glücklichen Zusammenlebens. Außerdem ist es wichtig, dass das Baby versteht, dass Haustiere kein Spielzeug sind. Schon von klein auf ist es sinnvoll, Babys einen respektvollen Umgang mit Tieren vorzuleben. Dann werden beide gute Freunde werden!

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Fotos: AdobeStock/Dasha Petrenko

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