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Mit Taping den eigenen Hund therapieren

Den eigenen Hund therapieren? Behandlungen unterstützen? Sogar Schmerzen nehmen? Besorgte Hundehalter fragen mich oft, wie sie selbst weiterhelfen können. Hier ist die Lösung: kinesiologische Tapes. Bei Krankheiten des Bewegungsapparates kann jeder mit dem richtigen Taping kräftig zur Heilung beitragen. Taping ist eine einfache und sichere Methode, die jeder Hundemensch zu Hause durchführen kann. Das vielfältige Einsatzgebiet spricht für sich.

Was sind Tapes?

Über die bunten Streifen an Armen und Beinen von Profi-Athleten wundert sich niemand mehr. Sie gehören seit langem zum sportlichen Alltag. Medizinisch sind sie gar nicht mehr wegzudenken. Ich spreche von kinesiologischen Tapes. Ursprünglich kommen sie aus Japan und haben seit den 70ern einen Siegeszug in die ganze restliche Welt angetreten. Heute wenden 80% der Physiotherapiepraxen Medical-Taping an. Doch man sieht nicht nur Menschen mit blauen und pinken Streifen. Auch die Vierbeiner tragen sie. Das war nur eine Frage der Zeit. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung und ihrer herausragenden Wirkung sind Tapes bei Menschen und Hunden sehr beliebt. Die Nachfrage nach Kursen steigt.

Was heißt „kinesiologisch“ überhaupt?

Das Wort kommt aus dem Griechischen: Kines = Bewegung, Logos = Wort oder Lehre. Also: „Die Lehre der Bewegung“. Wir meinen damit also alles, was die physiotherapeutische Behandlung unterstützt. Die Therapie wird verstärkt und verlängert. Das Ziel? Ein langanhaltender Effekt. Die Kinesio-Tapes sind in der Tat vielseitig einsetzbar und können von Blutergüssen, über Schmerzen, bis hin zu Gelenkinstabilitäten vieles therapieren. Gerade diese Bandbreite macht sie für Physiotherapeuten und Hundehalter so interessant.

Woher stammt die Idee?

Der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase stand in den 70er Jahren vor dem Problem, dass seine Behandlung zwar effektiv war, aber der Erfolg nicht lange anhielt. Er suchte nach Möglichkeiten, wie er seinen Patienten zwischen den Behandlungen helfen konnte. Er wollte den Erfolg der Behandlung möglichst lange erhalten. Denn es ist so: Muskeln haben ein Gedächtnis. Waren sie lange in einer Schonhaltung, sorgt das Muskelgedächtnis häufig für Rückfälle. Um es „umzuprogrammieren“ nutzte er elastische Pflasterstreifen, sogenannte Tapes, welche die Bewegung unterstützen. Sie sollten für eine Langzeitschulung der Bewegungsabläufe sorgen und in der Tat gelang dies. Aber sie haben auch noch weitere Wirkungen: auf die Lymphe, den Schmerz und die Stabilität.

Übrigens: Die für Hunde verwendeten Tapes sind etwas dicker und stabiler, als die, die für Menschen verwendet werden, weil dies eine gute Haltbarkeit ermöglicht, ohne die Bewegung einzuschränken.

8 kurze Fragen – 8 klare Antworten!

  1. Warum wirkt Taping?
    Das Tape bewirkt in Verbindung mit dem Bindegewebe und der Muskulatur eine Art Dauermassage. Es erhöht die Durchblutung des Gewebes und stößt so den Heilungsprozess an.
  2. Kann ich mit dem Tapen etwas falsch machen?
    Nein, eigentlich nicht. Wenn man das Tape falsch anlegt, erzielt man nicht die gewünschte Heilwirkung.
  3. Darf mein Hund mit dem Tape ins Wasser?
    Ja, das darf er. Aber es kann sein, dass sich das Tape dann schneller löst.
  4. Und was mache ich, wenn mein Hund lange Haare hat?
    Die Haare kürzen. Das Tape sollte möglichst hautnah sein, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Erst ab einer Haarlänge wie dem eines afghanischen Windhundes wird es wirklich problematisch. Tapet man den Rücken, ist die Länge egal.
  5. Er hat atopische Dermatitis.
    Dann Finger weg. Das Tape sollte nicht auf offenen Wunden angewandt werden oder auf geschädigter Haut.
  6. Wie entferne ich es?
    Gar nicht. Am besten lässt man es drauf, bis es von selbst abgeht. Sollte es dennoch notwendig sein, immer mit der Haarwuchsrichtung.
  7. Wie lange kann es getragen werden?
    So lange, wie es haftet. Im Idealfall kann es sogar zwei Wochen halten, in der Regel hält es aber nur 5-6 Tage.
  8. Muss ich meinen Hund schonen?
    Das Tape behindert die Bewegungsabläufe nicht. Es ist keine Einschränkung. Das zugrundeliegende Problem eventuell schon.


Den eigenen Hund therapieren? Behandlungen unterstützen? Sogar Schmerzen nehmen? Hier ist die Lösung: kinesiologische Tapes.

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