Mensch & Tier

Crazy Cat Lady oder Business Genius? Wie Katzen-Content die Gen Z regiert

Von Grumpy Cat zu diesem komischen tanzenden Kater, den alle teilen – eine Untersuchung darüber, wer hier eigentlich wen manipuliert

Von Lisa Fuchs

Okay, real talk: Ich scrolle gerade durch TikTok (für die Arbeit, natürlich) und realisiere, dass meine For You Page zu 90% aus Katzen besteht. Nicht Menschen mit Katzen. Einfach nur… Katzen. Katzen, die tanzen. Katzen, die Memes sind. Katzen, die anscheinend die gesamte Gen Z an der Nase herumführen.

Und dann trifft mich die Erkenntnis wie ein nasser Katzenpfot ins Gesicht: Wir haben den Spieß umgedreht. Früher waren “Crazy Cat Ladies” das Klischee für einsame, verrückte Frauen. Heute? Das sind Business-Genies, die eine ganze Generation im Griff haben.

Willkommen in der Ära, wo Katzen-Content der neue Kapitalismus ist.

Der große Katzenwandel: Von Klischee zu Cash

Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als “Cat Lady” ein Insult war? Als zu viele Katzen zu haben bedeutete, du hattest im Leben versagt? Plot twist: Diese “verrückten” Katzenfrauen haben wahrscheinlich bessere Geschäftsmodelle als die meisten Startups.

Ich wurde neugierig und beschloss, das mal genauer zu untersuchen. Was ich fand: Die Katzen-Economy ist nicht nur real – sie regiert buchstäblich unsere Aufmerksamkeit. Und damit unser Geld.

Die Wissenschaft hinter dem Schnurren

Erst mal die facts: Warum sind wir eigentlich so obsessed mit Katzen-Content? Ich sprach mit einer Medienpsychologin (die anonym bleiben möchte, weil sie selbst drei Katzen hat und nicht als crazy cat lady wissenschaftlerin bekannt werden will).

“Katzen-Videos triggern sofortige Dopamin-Ausschüttung”, erklärt sie mir. “Sie sind kurz, niedlich, unvorhersagbar – perfekt für unsere verkürzte Aufmerksamkeitsspanne. Plus: Katzen haben diese chaotisch-neutrale Energie, die perfekt zur Gen Z-Mentalität passt.”

Übersetzung: Katzen sind buchstäblich designed, um viral zu gehen. Sie sind die perfekten Content Creators für eine Generation, die gleichzeitig overwhelmed und unterhaltsungshungrig ist.

TikTok: Where Cats Rule Supreme

Zahlen gefällig? Der Hashtag #CatsOfTikTok hat über 50 Milliarden Views. MILLIARDEN. Das sind mehr Views als manche Länder Einwohner haben. Es gibt Katzen-Accounts mit mehr Followern als deutsche Zeitungen.

Die beliebtesten Katzen-Trends der letzten Monate:

  • Katzen, die zu Musik “tanzen” (spoiler: sie tanzen nicht wirklich)
  • Katzen, die human food “reviewen”
  • Katzen in costumes (die sie hassen, aber wir finden es cute)
  • “POV: Du bist meine Katze”-Videos (peak parasocial relationship vibes)

Das Crazy daran? Diese Videos machen nicht nur views – sie machen serious money. Sponsored content, affiliate marketing, merch sales. We’re talking millions.

Von Grumpy Cat zur Gen Z-Domination

Grumpy Cat war nur der Anfang. She paved the way für eine ganze Industrie. Heute haben wir:

Nala Cat: 4+ Millionen Instagram Follower, eigene Katzenfutter-Line Hamilton the Hipster Cat: Berühmt für seinen mustache, millionenschwere partnerships Lil Bub: War basically die Godmother of cat influencers

Diese Katzen sind brands. Mit teams, management, marketing strategies. Es ist wild.

Aber hier wird’s interessant: Die Menschen hinter diesen Katzen? Often women. Frauen, die das “Crazy Cat Lady”-Stigma embraced und es in cold hard cash verwandelt haben.

Die Psychologie des Katzen-Contents

Warum funktioniert Katzen-Content so gut bei der Gen Z? Eine Kulturwissenschaftlerin erklärte es mir so: “Gen Z lebt in constant crisis mode. Climate change, political chaos, economic uncertainty. Katzen-Content ist escapism in seiner puresten Form.”

Plus: Katzen sind relatable. Sie:

  • Haben keine Motivation für irgendwas
  • Schlafen den ganzen Tag (mood)
  • Beurteilen alle still und heimlich
  • Sind chaotisch destruktiv
  • Kümmern sich nicht um gesellschaftliche Erwartungen

Das ist im Grunde die Gen Z-Experience in Tierform.

Der Business-Case für Cat Ladies

Hier ist, was mich wirklich umgehauen hat: Viele der erfolgreichsten Katzen-Content-Creators sind Frauen über 30. Also genau die Zielgruppe, die früher als “crazy cat ladies” abgetan wurde.

Sarah, 34, aus München (Name geändert), macht mit ihren drei Katzen mehr Geld als in ihrem vorherigen Marketing-Job. “Alle dachten, ich sei verrückt, weil ich so viele Katzen habe. Jetzt finanzieren sie meine Rente.”

Melissa, 28, aus Hamburg, hat ihren Corporate-Job gekündigt, um Vollzeit Katzen-Content zu machen. “Meine Katzen sind meine Business-Partner. Wir haben Meetings. Ich mache keine Witze.”

Das ist Female Entrepreneurship at its finest. Frauen nehmen das, wofür sie verurteilt wurden, und machen es profitabel.

Die dunkle Seite der Katzen-Economy

Aber es ist nicht alles Sonnenschein und Schnurren. Die Katzen-Content-Industrie hat auch problematische Aspekte:

Tierschutz-Bedenken: Manche Creators zwingen ihre Katzen in unangenehme Situationen für Content Fake Authentizität: Sponsored Content, der nicht als Werbung gekennzeichnet ist Burnout: Ständige Content-Erstellung ist stressig – für Menschen UND Katzen Nachahmer-Syndrom: Alle versuchen, virale Momente zu kopieren

Eine Tierschutzorganisation warnte mich: “Wir sehen mehr Fälle von gestressten Katzen wegen ständigem Filmen. Das ist besorgniserregend.”

Gen Z und die Katzen-Obsession

Ich interviewte ein paar Gen Z-Kids (okay, sie sind Anfang 20, aber für mich sind das kids) über ihre Katzen-Content-Consumption:

“Katzen-Videos sind wie meditation”, sagt Emma, 22. “Nach einem stressful day scroll ich durch cat content und feel instantly better.”

“Mein kompletter Gruppenchat besteht aus Katzen-Memes”, erzählt mir Leon, 24. “Das ist unsere Liebessprache.”

“Ich folge mehr Katzen als Menschen auf Instagram”, gesteht Mia, 20. “Katzen enttäuschen dich nicht wie Menschen.”

Das ist aufschlussreich. Für eine Generation, die mit Social Media aufgewachsen ist, sind Katzen die ultimativen authentischen Influencer. Sie faken nichts, sie haben keine Agenda außer Futter und Streicheleinheiten.

Die Meme-Economy

Katzen-Memes sind Währung in der Gen Z-Welt. Von “woman yelling at cat” bis zu “cat vibing to ievan polkka” – diese Bilder haben mehr kulturellen Impact als die meisten Werbekampagnen.

Brands haben das gecheckt. Nike, Mercedes, sogar seriöse Unternehmen nutzen Katzen-Memes für Marketing. Weil sie wissen: Wer die Katzen kontrolliert, kontrolliert die Aufmerksamkeit.

Ein Marketing Executive erklärte mir: “Katzen-Content ist der einfachste Weg, Gen Z zu erreichen. Sie teilen Katzen-Memes mehr als jeden anderen Content-Typ.”

Plot Twist: Wer manipuliert hier wen?

Nach monatelanger Research bin ich zu einer wilden Schlussfolgerung gekommen: Vielleicht sind nicht die Cat Ladies verrückt. Vielleicht sind die Katzen die wahren Masterminds.

Denkt mal darüber nach:

  • Sie haben Menschen dazu gebracht, sie zu filmen
  • Sie verdienen Geld ohne Arbeit
  • Sie bekommen ständige Aufmerksamkeit und Leckerlis
  • Sie leben mietfrei (buchstäblich)
  • Menschen räumen ihre Scheiße weg

Das ist der ultimative Scam. Katzen haben Menschen domestiziert, nicht andersherum. Und jetzt monetarisieren sie es.

Was das über unsere Society aussagt

Die Katzen-Content-Explosion sagt viel darüber aus, wo wir als Gesellschaft stehen:

Hunger nach Authentizität: In einer Welt voller Fake-Influencer wirken Katzen echt Suche nach Trost: Unsichere Zeiten machen Comfort-Content wertvoll Community Building: Katzen-Content teilen schafft sofortige Verbindungen Wirtschaftliche Innovation: Hobbys zu Businesses machen

“Cat Ladies” waren ihrer Zeit voraus. Sie verstanden schon immer: Katzen sind Content-Gold.

Die Future of Feline Domination

Wo geht das hin? Ehrlich gesagt, wahrscheinlich wird es nur größer. Virtual Reality Katzen-Experiences? KI-generierter Katzen-Content? Katzen-NFTs? (Oh wait, die gab es schon.)

Was ich gelernt habe: Die “crazy cat lady” war niemals verrückt. Sie war eine Visionärin. Eine Early Adopter der Aufmerksamkeitsökonomie. Eine Pionierin der Lifestyle-Monetarisierung.

Und jetzt, wo alle versuchen, Influencer zu werden, haben Cat Ladies den ultimativen Vorteil: Sie haben die perfekten Co-Stars. Welche, die niemals Skandale, Drama oder problematische Tweets haben.

Das Fazit: Embrace Your Inner Cat Lady

Nach all dieser Research eine Erkenntnis: Vielleicht sollten wir alle ein bisschen mehr wie Crazy Cat Ladies sein. Sie verwandelten ihre Leidenschaft in Profit, ihre “Verrücktheit” in Wohlstand.

Sie bewiesen: Es gibt so etwas wie “zu viele Katzen” nicht – nur “nicht genug Content-Möglichkeiten.”

Meine Takeaways:

  • Authentizität schlägt Perfektion jedes Mal
  • Euer “verrücktes” Hobby könnte euer nächstes Business sein
  • Katzen sind tatsächlich überlegene Content Creators
  • Die besten Influencer haben vier Beine und urteilen über alle

Also: Wenn euch das nächste Mal jemand Crazy Cat Lady nennt, sagt danke. Es ist im Grunde ein Kompliment geworden. Sie nennen euch ein Business-Genie, das die Aufmerksamkeitsökonomie vor allen anderen kapiert hat.

In einer Welt voller Fake-Influencer: Seid wie die Katzen – authentisch, chaotisch und völlig unbeirrt davon, was andere denken.

Lisa Fuchs ist Journalistin in Berlin-Neukölln und erforscht gerade, ob ihre drei Katzen schlauere Business-Strategen sind als sie.

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