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Tierheime sind überfüllt: Nur noch wenige freie Plätze

Eine Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes zeigt, dass 69 Prozent der Tierheime stark ausgelastet sind, und fast die Hälfte von ihnen ist sogar komplett überfüllt. Nur 18 Prozent der Heime haben überhaupt noch Kapazitäten, um neue Tiere aufzunehmen. Grund dafür ist unter anderem der Haustierboom während der Corona-Pandemie, in dem viele Menschen unüberlegt Tiere kauften. Mit den steigenden allgemeinen Kosten und höheren Tierarztgebühren werden immer mehr Tiere abgegeben oder ausgesetzt. Zusätzlich führt das Fehlen einer Kastrationspflicht für Freigängerkatzen dazu, dass die Zahl an Fundkatzen und unerwünschtem Nachwuchs weiter steigt. Viele Tierheime müssen daher Aufnahmestopps verhängen.

„Die Zahl der Menschen, die ihre Tiere loswerden wollen, scheint so hoch wie nie zuvor. Die Tierheime sind überlastet und können nicht mehr für jedes Tier in Not einstehen“, warnt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Er kritisiert, dass die Politik versagt habe: „Wer den karitativen Tierschutz ausbluten lässt, den Onlinehandel mit Tieren nicht unterbindet und zulässt, dass sich jeder spontan ein Tier kaufen kann, trägt Mitschuld daran, dass die Tierheime am Limit sind.“ Besonders enttäuschend sei, dass im Bundeshaushalt keine Mittel für die im Koalitionsvertrag versprochene Stiftung zur Unterstützung der Tierheime eingestellt wurden.

Immer häufiger Aufnahmestopps

82 Prozent der befragten Tierheime berichten, dass die Zahl der aufgenommenen Tiere seit 2022 gestiegen ist. Besonders problematisch sind dabei kranke Tiere oder Hunde mit Verhaltensproblemen, die oft schwer vermittelbar sind und lange Plätze belegen. Tierheime müssen daher immer häufiger Aufnahmestopps verhängen. Wer ein Tier abgeben will, muss mit langen Wartezeiten rechnen oder eine andere Lösung finden. „Als Besitzer ist man für sein Tier verantwortlich, und Tierheime sind nicht verpflichtet, ungewollte Tiere aufzunehmen – das ist vielen nicht klar“, erklärt Schröder. Auch wenn es schmerzt, die Kapazitäten fehlen oft einfach, um weiteren Tieren helfen zu können.

Häufigste Gründe für die Abgabe sind Überforderung, Zeitmangel, Beißvorfälle oder gestiegene Tierarztkosten. Manchmal reicht der bevorstehende Sommerurlaub, um die Entscheidung zur Abgabe endgültig zu machen. Der Deutsche Tierschutzbund betont daher die Wichtigkeit, sich vor der Anschaffung eines Tieres umfassend zu informieren, um seiner Verantwortung dauerhaft gerecht werden zu können.

Basisquelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.

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