Hauspflanzen und Katzen | – darauf musst du achten!
Leider sind viele beliebte Hauspflanzen giftig für Katzen. Und sie knabbern gern einmal an den Blättern der Pflanzen im Haus. Schon geringe Mengen einer giftigen Pflanze können zu ernsten Gesundheitsproblemen führen!
An alles gedacht
Bei der Anschaffung einer Samtpfote sind zahlreiche Dinge zu beachten. Spielzeuge, Futter, Kratzbäume… Wir konzentrieren uns komplett auf das Wohl unserer Katze und tun alles, um ihr neues Zuhause so gemütlich und artgerecht wie möglich zu gestalten. Doch dabei wird häufig vergessen, dass auch die eigene Inneneinrichtung katzensicher sein sollte. Eine Mieze weiß nämlich nicht, welche Möbel „ihr gehören“ und für welche sie sich nicht interessieren sollte. Vor allem bei jungen, sehr neugierigen und entdeckungsfreudigen Katzen sollten lieber alle Gefahren außer Reichweite gelagert werden, um Unfälle zu verhindern. Solche Fellnasen suchen sich nämlich bei Langeweile ihre eigene Beschäftigung und kommen dadurch auf die verrücktesten Ideen. Dann werden nicht nur die Vorhänge und Tapeten zerkratzt, sondern auch Papierlampen und Sofas leiden darunter.
Wieso sollten wir also davon ausgehen, dass unsere Zimmerpflanzen vor der unsinnigen Natur unserer Haustiger sicher sind? Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Sie sind es nicht. Selbst wenn nicht daran geknabbert wird, gelangen die giftigen Stoffe der Pflanzen durch die Pfoten und durch das Fell schlussendlich in den Mund der Katze, wenn sie sich säubert. Deswegen sollten giftige Zimmerpflanzen beim Einzug einer Katze entweder außer Reichweite gestellt werden oder aus dem Haushalt entfernt werden. Fragen Sie ruhig Ihre haustierlosen Freunde, Bekannte und Nachbarn, ob sie sich über ein paar neue Pflanzen freuen würden!
Die Gefahr
Doch was passiert eigentlich, wenn die Katze bereits an den giftigen Blättern gefuttert hat? Woran erkennt man, dass die Katze vergiftet ist? Der wohl offensichtlichste Beweis dafür, dass eine Mieze eine Pflanze gefressen hat, sind Löcher und Bissspuren an der Pflanze. Häufig finden Halter zerrüttete Blattreste auf dem Boden und kommen so zu dem Entschluss, dass die Katze dafür verantwortlich gewesen ist. Achte in einem solchen Fall genau auf das Verhalten deiner Samtpfote: Verhält sie sich normal oder zeigt sie bereits Auffälligkeiten?
Erste Anzeichen einer Vergiftung sind häufig Erbrechen oder Durchfall, doch auch erhöhter Speichelfluss und Zittern können die Folge sein. Die Pupillen erscheinen besonders geweitet oder besonders eng. Es kann sogar zu Lähmungen und Krampfanfällen kommen. Das ist nicht nur schmerzhaft und traumatisierend für die Katze, sondern kann auch lebensgefährlich sein. Eine Fellnase kann sich übrigens nicht nur akut vergiften, sondern kann auch über eine längere Zeit hinweg eine leichte Vergiftung entstehen, die zu Langzeitfolgen wie Leber- oder Nierenschäden führen kann.
Was zu tun ist
Am besten ist es immer, schon vor dem Eintreten der ersten Symptome zu handeln und die Katze beim Verdacht auf eine Vergiftung zum Tierarzt zu bringen und sie dort untersuchen zu lassen. Dann sind die Überlebenschancen am höchsten und die Mieze wird vermutlich keine weiteren Schäden von dem Vorfall tragen. Dass das nicht in jedem Fall möglich ist, ist die traurige Realität. Vor allem, wenn bereits Symptome auftreten, ist der Besuch beim Tierarzt oder Tiernotdienst unerlässlich. Hier handelt es sich nämlich um einen Notfall und je schneller die Mieze behandelt werden kann, desto geringer ist das Risiko von Organschäden. Fahr also zu dem nächstgelegenen Tierarzt – in einem Notfall sollte die Fahrt zum Tierarzt nie länger als 15 Minuten dauern.
Wenn möglich, sollte zum Tierarzt eine Probe der Pflanze mitgenommen werden, an der sich die Katze vermutlich vergiftet hat. Auch eine Probe des Erbrochenen oder des Speichels können bessere Auskunft über den genauen Giftstoff geben – diese können allerdings auch beim Tierarzt genommen werden. Anhand des bestimmten Giftes kann der Tierarzt entscheiden, wie die Vergiftung behandelt wird. Aus genau diesem Grund sollte eine Vergiftung also nie (!) eigenständig behandelt werden. So wird das Gesundheitsrisiko der Katze nur weiter erhöht. Informiere den Tierarzt außerdem darüber, wie viel der giftigen Pflanze gefressen wurde. Auch bereits bestehende Erkrankungen des Tieres sollten mitgeteilt werden. So hat die Katze die besten Chancen, sich wieder von der Vergiftung zu erholen.
Diese Pflanzen sind giftig
Impulsive Pflanzenkäufe gehören also ab nun der Vergangenheit an, da man stets vorher recherchieren sollte, ob sie giftig für Katzen sind oder nicht. Auch bei nur leicht giftigen Pflanzen sollte die Pflanze am besten außer Reichweite der Tiere platziert werden. Die Liste aller giftigen Zimmerpflanzen ist lang, doch wir können eine kurze Auskunft über weit verbreitete Zimmerpflanzen geben, die nicht für einen Katzenhaushalt geeignet sind. Dazu gehören unter anderem Aloe Vera, Efeu, Amaryllis, Alpenveilchen, Azaleen, Drachenbaum oder Chrysanthemen. Auch Narzissen, Tulpen, Lilien und Dieffenbachien sollten sich nicht in einem Katzenhaushalt befinden.
Wer sich informiert und nur unschädliche Pflanzen ins Haus bringt, hält seine Katze gesund und glücklich. Doch nicht nur im Haus, sondern auch im Garten tummeln sich häufig einige Giftpflanzen. Natürlich können Sie nicht kontrollieren, welche Pflanzen Ihre Nachbarn im Garten haben, doch das Wissen kann zumindest dabei helfen, eine Vergiftung zu erkennen. So sind Hyazinthen, Geranien, Eukalyptus, Hortensien, Klatschmohn und Maiglöckchen häufig in Gärten vertreten, obwohl sie für Katzen giftig sind.
Verträgliche Alternativen
Die gute Nachricht ist: Du musst nicht gänzlich auf grüne Akzente in ihrem Zuhause verzichten. Zum Glück gibt es viele Alternativen, die katzenfreundlich sind und dennoch echte Hingucker sind. Bevor du also komplett auf Hauspflanzen verzichtest, solltest du in Erwägung ziehen, ob eine der folgenden Alternativen für dich infrage kommt. Katzenminze, Katzengras und Baldrian sind typische Katzenpflanzen, die bereits weitverbreitet in Tierhaushalten sind. Diese Pflanzen sind nicht nur verträglich, sondern haben einen beruhigenden Effekt auf die Miezen. Andere Alternativen sind beispielsweise Dahlien, Hibiskus, Grünlilien, Lavendel, Margeriten, Sonnenblumen sowie Zitronenmelisse.
Die Liste ist allerdings auch bei den ungiftigen Pflanzen sehr lang. Auch Rosen sind an sich für Katzen ungefährlich, allerdings sollten in dem Fall die Dornen beachtet werden. Du kannst weiterhin ein buntes, grünes Zuhause gestalten, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Gleich dazu besteht kein Risiko mehr für die Mieze. Und: Wer schläft nicht beruhigt, wenn er weiß, sein Zuhause ist zu 100% katzensicher?
Titel: AdobeStock/New Africa
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