Übergewicht bei Katzen: Wenn die Chonker leiden und Social Media applaudiert

Sie bekommen Likes ohne Ende: Die runden, flauschigen Katzen in den sozialen Medien, liebevoll Chonkers genannt. Niedlich? Vielleicht. Gesund? Definitiv…

Sie bekommen Likes ohne Ende: Die runden, flauschigen Katzen in den sozialen Medien, liebevoll Chonkers genannt. Niedlich? Vielleicht. Gesund? Definitiv nicht. Was viele für Flauschigkeit halten, ist oft gefährliches Übergewicht mit dramatischen Folgen für deine Katze.

Der gefährliche Trend: Wenn Übergewicht süß gemacht wird

Leider bekommen sie in den sozialen Medien immer wieder viele Likes: sogenannte Chonkers, also deutlich übergewichtige Katzen. Für die Tiere bedeutet dies jedoch sehr großes Leid. Was im Internet gefeiert wird, ist in Wahrheit eine tickende Zeitbombe für die Gesundheit deiner Samtpfote.

Warum Übergewicht bei Katzen so gefährlich ist

Übergewicht ist bei Hauskatzen ein besonderes Problem geworden. Die Folgen sind gravierend.

Körperliche Einschränkungen: Das Übergewicht schränkt die Katze in ihrem Bewegungsradius stark ein. Deine Katze kann nicht mehr richtig springen, sich putzen oder spielen. Stell dir vor, du müsstest den ganzen Tag mit einem schweren Rucksack rumlaufen, so fühlt sich deine Katze.

Erhöhtes Krankheitsrisiko: Übergewicht erhöht das Risiko für viele Erkrankungen. Dazu zählen Gelenkserkrankungen wie Arthrose, Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme, Niereninsuffizienz sowie Allergien und Durchfallerkrankungen. Jedes Extra-Kilo belastet die Gelenke, und Diabetes ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen bei dicken Katzen.

So erkennst du, ob deine Katze übergewichtig ist

Viele Halter sagen: Aber meine Katze ist doch nur flauschig. Hier kommt der Reality-Check.

Der Hands-On-Test

Wiege deine Samtpfote regelmäßig. So behältst du die Kontrolle über ihr Gewicht und kannst schnell reagieren, wenn die Waage nach oben ausschlägt.

Der Rippen-Test funktioniert so: Bei einer normalgewichtigen Katze kannst du die Rippen fühlen, aber sie ragen nicht hervor. Bei einer übergewichtigen Katze musst du drücken, um die Rippen zu spüren. Die Taille sollte von oben betrachtet erkennbar sein.

Warnsignale ernst nehmen

Wenn deine Katze weniger springt als früher, sich schlechter putzen kann (vor allem hinten), schneller außer Atem ist oder mehr schläft als üblich, könnte Übergewicht der Grund sein.

Untergewicht ist auch keine Lösung

Auch Untergewicht ist für Katzen ungesund. Fehlen der Katze Nährstoffe, drohen Mangelerscheinungen an Zähnen und Knochen. Außerdem schwächt das Untergewicht das Immunsystem deines Stubentigers. Die Balance zu finden, ist deine Aufgabe als Halter.

Die Hauptursachen für Übergewicht

Zu wenig Bewegung

60 Prozent der Katzen in Deutschland leben ausschließlich oder überwiegend in Haus oder Wohnung. Das ist völlig okay, wenn du für ausreichend Beschäftigung sorgst.

Das Problem: Viele Wohnungskatzen langweilen sich. Sie haben keine Möglichkeit zu jagen, zu klettern, zu erkunden. Also fressen sie aus Langeweile.

Zu viel Futter

Das klingt simpel, ist aber der Hauptgrund. Viele Halter füttern nach Gefühl statt nach Maß, unterschätzen die Kalorienmenge in Leckerlis, lassen Trockenfutter den ganzen Tag stehen oder können dem Bettelblick nicht widerstehen.

Falsche Futterzusammensetzung

Ein spezielles Futter kann in vielen Fällen für Linderung sorgen. Daher ist die Ernährung ein wichtiger Punkt rund um die Katzengesundheit, denn sie ist die Basis für ein vitales Leben.

Besonders kritisch ist Trockenfutter. Katzen neigen dazu, über den Tag verteilt zu wenig Flüssigkeit aufzunehmen, was sich auf die gesamte Katzengesundheit auswirken kann. Insbesondere bei einer Trockenfütterung solltest du darauf achten, dass deine Katze ausreichend trinkt.

Dein Aktionsplan: So hilfst du deiner Katze abzunehmen

Schritt 1: Tierarzt-Check

Bevor du irgendetwas änderst: Ab zum Tierarzt. Es könnte eine körperliche Ursache dahinterstecken, etwa Schilddrüsenprobleme. Außerdem hilft dir der Tierarzt beim Erstellen eines vernünftigen Diätplans.

Wichtig: Keine Crash-Diät. Bei Katzen kann radikales Fasten zu gefährlichen Leberproblemen führen.

Schritt 2: Futter neu denken

Portionskontrolle: Miss das Futter ab, jeden Tag. Ziehe Leckerlis vom Tagesbudget ab. Füttere mehrere kleine Mahlzeiten statt einer großen.

Qualität vor Quantität: Die Ernährungstrends 2025 zeigen: Halter legen zunehmend Wert auf hochwertige Inhaltsstoffe. Das gilt auch für Diätfutter.

Achte auf hohen Fleischanteil, wenig Getreide, keine unnötigen Füllstoffe und ausreichend Protein. Katzen sind Carnivoren.

Schritt 3: Mehr Bewegung

Jagen statt nur fressen: Katzen sind Jäger. Nutze das. Verwende Futterbälle, aus denen die Katze ihr Futter erjagen muss. Verstecke Futter an verschiedenen Stellen. Richte mehrere Futterstellen in der Wohnung ein. Setze interaktives Spielzeug ein.

Spiel und Spaß: Mindestens zweimal täglich 15 Minuten aktiv spielen. Federangeln, Laserpointer (aber immer mit Beute am Ende), Bällchen, was auch immer deine Katze motiviert.

Schritt 4: Die Umgebung optimieren

Vertikaler Raum: Katzen lieben es, oben zu sein. Kratzbäume, Regale, Wandbretter, gib deiner Katze Möglichkeiten zum Klettern.

Zweite Katze? Mehr als jeder dritte Katzenhalter (38 Prozent) hat bereits zwei oder mehr Samtpfoten. Eine zweite Katze kann für mehr Bewegung sorgen, wenn die Chemie stimmt.

Die Rolle der Ernährungstrends 2025

Halter wollen heute genau wissen, was ihre Tiere fressen. Dieser Trend zu Transparenz und Qualität kann auch beim Abnehmen helfen.

Funktionale Snacks sind kalorienarme Leckerlis, die zusätzlich die Zahngesundheit unterstützen. Manche Hersteller bieten mittlerweile auf deine Katze zugeschnittene Futterpläne an, basierend auf Alter, Gewicht und Aktivitätslevel.

Häufige Fehler beim Abnehmen

  • Zu schnell zu viel wollen: Mehr als 1 bis 2 Prozent Gewichtsverlust pro Woche ist gefährlich.
  • Nur Futter reduzieren, aber keine Bewegung: Beides muss zusammenpassen.
  • Leckerlis vergessen: Die paar Häppchen zwischendurch haben es in sich.
  • Aufgeben, wenn es nicht sofort klappt: Abnehmen dauert, bleib dran.

Was du jetzt wissen musst

Deine Katze ist kein Chonker, sondern ein Lebewesen, das auf deine Fürsorge angewiesen ist. Was in Social Media Likes bringt, bedeutet für dein Tier Schmerzen, eingeschränkte Lebensqualität und eine verkürzte Lebenserwartung.

Mit der richtigen Strategie kann deine Katze gesund abnehmen, ohne zu hungern, ohne Stress, Schritt für Schritt.

Deine Checkliste:

  • Tierarzt-Check machen
  • Futter abmessen und kontrollieren
  • Mehr Bewegung einbauen
  • Regelmäßig wiegen
  • Geduld haben

Eine schlanke Katze ist eine gesunde Katze. Und eine gesunde Katze kann noch viele Jahre mit dir verbringen, aktiv, verspielt und glücklich.


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