Pfoten hoch! | Katzenschule
Der Trick “Pfoten hoch” ist eine Steigerung des Tricks „Männchen“ und somit für trickerfahrene Katzen geeignet. Nicht geeignet ist er für Katzen, die Erkrankungen in der Wirbelsäule oder Hüfte haben, da dieser den Bewegungsapparat unnatürlich belastet.
Wichtig ist, dass man zunächst die Haltedauer des bekannten Tricks verlängert. Nach zwei bis drei Wiederholungen kann man nun die Dauer zwischen Zeigen des Tricks und Marker um eine Sekunde verlängern. Die Belohnung erfolgt wie gewohnt direkt nach dem Click, sollte jedoch unbedingt in der Trick-Position gegeben werden und nicht erst wenn sich die Katze wieder abgesetzt hat, so verharrt die Katze bis zur Belohnung erhoben. Nach und nach kann man die Zeit von einer Sekunde auf drei Sekunden verlängern. Manchen Katzen fällt es schwer auf den Click zu warten und setzen sich sofort wieder hin. Hier kann man zunächst die Zeit zwischen Click und Leckerli steigern und dann erst die Zeit zwischen Signalausführung und Click. Durch das längere Halten der Position stärken sich die Muskeln im Bauch und Rücken und die Katze lernt geduldiger zu werden im Tricktraining.
Schritt 1: Am Anfang hilft es, wenn man ein Leckerli sichtbar zwischen den Fingern hat. Man gibt wie gewohnt das Signal für „Männchen“, geht die Katze in die Position, hebt man seine Hand etwas weiter nach oben. Aufgrund der ungewohnten Höhe sollte die Katze ihre Pfoten nun Richtung Leckerli strecken. Sobald die Pfoten etwas höher gehalten werden als im „Männchen“, erfolgt der Click. Manche Katzen heben ihre Pfoten nur zögerlich oder zunächst nur wenig höher, trotzdem sollte dies bereits belohnt werden. So zeigt man der Katze, dass nun eine andere Position ebenfalls erwünscht ist und sie wird nach und nach die Pfoten immer höher heben. Je häufiger man dies macht, umso mehr kann man sein Handsignal etwas ändern, um später für jeden Trick ein eigenes Handsignal zu haben.
Schritt 2: Nun wird das sichtbare Leckerli zwischen den Fingern abgebaut. Dafür beginnt man erst das Signal wie gewohnt auszuführen und wiederholt das zwei Mal. Beim dritten Mal befindet sich kein Leckerli mehr in der Signalhand, sondern wird nach dem Click mit der freien Hand zum Maul der Katze geführt. Danach befindet sich wieder ein Leckerli sichtbar zwischen den Fingern. Je besser die Katze es annimmt, dass sich kein Leckerli mehr in der Signalhand befindet, umso seltener kann man dies so durchführen. Wichtig ist wie immer, jeder Click ist ein Ver- sprechen auf ein Leckerli, unabhängig davon, woher es kommt.
Schritt 3: Erhebt die Katze die Pfoten zuverlässig bei veränderter Signalhand, kann ein Wortsignal eingeführt werden. Dafür eignen sich „pawsup“ „Pfotenhoch“ oder „yeah“. Erst wird die Katze ins Männchen gebracht, direkt darauf kommt das neue Wortsignal zeitgleich mit der neuen Handposition. Je öfter man diesen Schritt wiederholt, umso gefestigter ist die Verknüpfung zwischen Wort und Trick.
Schritt 4: Abbau des „Männchen“ als stetes Vorsignal. Hat die Katze sowohl das neue Handsignal als auch das neue Wortsignal verstanden, kann man nun das erste Mal den neuen Trick abfragen, ohne zunächst „Männchen“ ausführen zu lassen.
Schritt 5: Um das „Pfoten hoch“ zu festigen, kann man beginnen, den Trick in verschiedenen Positionen abzufragen. So kann man vor seiner Katze am Boden sitzen, oder stehen. Neben der Katze sein oder den Trick abfragen, wenn sie sich in erhöhter Position, zum Beispiel auf einem Tisch, befindet. Je häufiger man einen Trick an verschiedenen Orten trainiert, umso besser versteht die Katze den Trick.
Schritt 6: Um die entstandene Verknüpfung von „Männchen“ und „Pfoten hoch“ wieder zu lösen, sollte man nun den Trick „Männchen“ öfters abfragen, ohne direkt danach „Pfoten hoch“ zu erwarten. Sonst wird sich die Katze angewöhnen, beim Signal für „Männchen“ direkt ins „Pfoten hoch“ zu gehen.
Daniela Ranftler ist Hunde- und Katzentrainerin. Tricktraining ist ein großer Teil ihres Lebens.
Ihr Kater Aidan ist schon in einigen Filmen aufgetreten. Er beherrscht ca. 20 Tricks.