Intensives Ohrkratzen, Pfoten schlecken, stรคndiges Kopfschรผtteln oder hรคufiges Niesen: Wenn der Hund wรคhrend oder nach der Gassirunde oder die Katze nach ihrem Freigang plรถtzlich eines dieser Symptome zeigt, sollten Tierhalter hellhรถrig werden. Mรถglicherweise hat sich bei ihrem tierischen Liebling eine Granne festgesetzt. Wird dieses kleine Pflanzenteilchen zu spรคt entdeckt, kann es fรผr das Tier ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen.ย Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas grรถรtes kostenloses Haustierregister betreibt, klรคrt daher Tierhalter darรผber auf, wie sie ihre Vierbeiner vor Grannen schรผtzen kรถnnen und im Ernstfall reagieren sollten.ย
Jedes Jahr ist Grannenzeit
Jedes Jahr zur warmen Jahreszeit ist Vorsicht geboten, denn es ist Grannenzeit. Grannen sind kleine, oft borstige Pflanzenteilchen, die sich beispielsweise an den รhren verschiedener Getreidearten oder an Wildgrรคsern befinden. Durch ihre spitzen Widerhaken kรถnnen sie schnell am Hunde- oder Katzenfell hรคngenbleiben oder durch Kรถrperรถffnungen wie Ohren, Nase oder Augen in das Tier eindringen. โGrannen gelangen sehr schnell und unbemerkt in den Gehรถrgang und sind dann von auรen nicht mehr zu sehen. Sie kรถnnen schmerzhafte Entzรผndungen hervorrufen und das Trommelfell verletzenโ, sagt die fรผr TASSO tรคtige Tierรคrztin Dr. Bettina Schmidt. Sie warnt: โAuch Grannen, die beispielsweise beim Schnรผffeln in die Nase eingeatmet werden, kรถnnen groรen Schaden anrichten. Durch die Atemwege kรถnnen sie bis zur Lunge wandern und dort Lungengewebe zerstรถren.โ Geraten Grannen wiederum ins Auge des Tieres, hat dies meist eine Bindehautentzรผndung zur Folge.ย
Hรคufig sind auch die Pfoten des tierischen Begleiters betroffen. Vor allem bei Hunden mit langem Fell kann eine Granne unbemerkt bleiben. โIm Zwischenzehenbereich dringen die Pflanzenteile durch die Haut ein und bilden eitrige Abszesse. Die Grannen sollten unverzรผglich von einem Tierarzt entfernt werden, da sie sonst durch das Gewebe immer weiter nach oben wandernโ, erlรคutert Schmidt.ย
Anzeichen fรผr Grannen bei Hund und Katze
Wichtig ist vor allem, dass Grannen rechtzeitig entdeckt und entfernt werden. Hunde- und Katzenhalter sollten bei ihrem Tier unter anderem auf folgende Symptome achten:ย
- auffรคllig hรคufiges Niesen
- intensives Kratzen am Auge oder Ohrย
- stรคndiges Kopfschรผtteln
- Pfoten schlecken
- plรถtzliches Humpelnย
Grannen selbst entfernen oder Tierarzt aufsuchen
Wenn die Granne nur leicht in der Haut oder im Fell des Hundes oder der Katze steckt, kannst du versuchen, sie selbst zu entfernen. Wenn das Pflanzenteilchen jedoch bereits tiefer in den Kรถrpers des Tieres eingedrungen ist, sollte die Granne zรผgig fachgerecht von einem Tierarzt entfernt werden.ย

Grannen vermeiden
Es ist wichtig, dass Tierhalter mรถgliche durch Grannen verursachte Beschwerden deuten kรถnnen und den Hund oder die Katze tรคglich auf die Pflanzenteile absuchen. Dazu gehรถrt unter anderem die Kontrolle der Pfoten, aber auch der Achseln und des Leistenbereiches. Darรผber hinaus empfiehlt die fรผr TASSO tรคtige Tierรคrztin das Fell an den Pfoten, vor allem bei langhaarigen Hunden, ein wenig zu kรผrzen. โDas Kรผrzen kann dabei helfen, dass sich weniger Grannen im Fell verfangen. Sollte sich ein Hundehalter das Kรผrzen des Fells an den Pfotenballen nicht selbst zutrauen, kann dies ein Tierarzt รผbernehmenโ, sagt Schmidt. Hundehalter kรถnnen zudem das Grannen-Risiko minimieren, indem sie ihre Vierbeiner nicht durch hohe Wiesen oder Getreidefelder rennen lassen โ das sollte auch aus Rรผcksicht auf Wildtiere und die Erntezeit vermieden werden.
Fotos: TASSO e.V.
