> HundeGesundheitPflegeWellness

Fellpflege im Winter? Und ob!

Viele Hunde haaren auch im Winter, ganz besonders die Kurzhaarigen. Die Unterwolle muss entfernt werden, aber frieren soll der Hund auch nicht.  Hundefriseurin Franziska Knabenreich-Kratz weiß, wie du deinen Vierbeiner winterfest machst.

Da ist er wieder, alle Jahre wieder – der Winter. Väterchen Frost lässt sich in Deutschland nur noch selten blicken. Dank des Klimawandels sind auch im Winter Temperaturen von 15 Grad oder mehr keine Seltenheit. Vorbei sind die Zeiten von Schnee, Eis und Kälte. Aber mal im Ernst, vielen Hundebesitzern ist nicht bewusst, dass Hunde auch in der kalten Jahreszeit intensive Fellpflege benötigen.

Gerade kurzhaarige Hunde haaren besonders stark, das liegt an ihrer Unterwolle. Der Hund und sein Fell haben im Winter genug zu tun. Bedenkt man, dass unsere Hunde nicht mehr draußen, vor dem Haus im Zwinger, sondern mit uns in der Wohnung oder im Haus leben, wird einem schnell klar, dass der Hund ein haariges Problem hat. Wenn der Winter sich aber mal mit eisigen Temperaturen zeigt, kann das Thermometer natürlich auch unter den Gefrierpunkt rutschen. Der ständige Wechsel von ca. 22 Grad in der Wohnung und vielleicht nur 0 Grad draußen, ist eine Herausforderung für den Hund und sein Fell.

… kleine Hunde, die mit dem Körper sehr nah am Boden sind, frieren schneller. Aber nur weil ein Hund auch friert, heißt das nicht, dass er keine Fellpflege braucht. 

Warum haart mein Hund auch im Winter?

Draußen kalt, drinnen warm, da kann das Fell schon mal durcheinanderkommen. Wir Menschen haben die Wahl, was wir an- und ausziehen können. Der Hund kann das leider nicht so einfach. Das Hundefell reagiert auf die klimatischen Wetterbedingungen und passt sich ihnen an. Und da er die meiste Zeit im Haus verbringt, passt er sich also den Temperaturen im Haus an. Aber auch die milden Winter beeinflussen das Hundefell.

Wenn es im Winter draußen tagelang 15 Grad sind, bekommt das Fell zusätzlich die Information: Es wird Frühling, zieh dich aus! Also verliert der Hund verstärkt Haare und Unterwolle, damit er sich mit den wärmeren Temperaturen wohler fühlt. Fazit, der Hund haart wie verrückt. Also ran an die Bürsten oder Termin beim Friseur machen, damit die Unterwäsche entfernt wird. Übrigens leiden Hunde, die in einem Haus mit Fußbodenheizung leben besonders unter den warmen Räumen. Daher suchen sie sich meist die kühleren Plätze im Haus, wie den Flur, kalte Fliesen oder den Wintergarten als Zufluchtsort.

Friert mein Hund dann nicht?

Diese Frage wird mir oft gestellt. Natürlich kann ein Hund im Winter frieren. Es kommt vor allem auf die Größe, Rasse und somit auf die Fellbeschaffenheit an. Hunde, die sehr kurzes, glattes Fell und sehr wenig bis kaum Unterwolle haben, wie zum Beispiel ein Dobermann oder Pinscher, frieren schneller als ein Golden Retriever oder ein Terrier. Aber auch kleine Hunde, die mit dem Körper sehr nah am Boden sind, frieren schneller.

Aber nur weil ein Hund auch friert, heißt das nicht, dass er keine Fellpflege braucht. Das ich vom kahl Scheren nichts halte, schon gar nicht im Winter, ist ja bekannt. Trotzdem sollte der Hund von seinen losen Haaren und der Unterwolle befreit werden. Es hat ja einen Grund, warum die Haut das Fell abwirft. Und sollte dein Hund wirklich frieren, gibt es mittlerweile so tolle Hundebekleidung, die nicht peinlich, sondern richtig cool aussieht.

Wichtig ist, dass die Haut filz- und schmutzfrei gehalten wird. 

Fellpflege ist auch im Winter ein Muss!

Sicher kommt es immer auf die Rasse an, denn jede Fellsorte hat individuelle Pflege-Bedürfnisse. Wichtig ist, dass die Haut Filz- und Schmutzfrei gehalten wird. Wenn ein Hund sehr stark haart, sollte er auch im Winter von der Unterwolle befreit werden. Gerade im Winter bei Matsch, Schnee und Eis sollte besonders auf ein sauberes Fell und saubere Haut geachtet werden. Ich würde Fellpflege ganzjährig empfehlen, einmal im Jahr mit einem Labrador zum Hundefriseur zu gehen reicht nicht. In diesem Sinne wünsche ich dir und deinen Hunden einen schönen Winter.

Kleiner Tipp zum Schluss

Unsere Haut leidet im Winter unter der trockenen Heizungsluft. Deinem Hund geht es da nicht anders. Daher empfehle ich das Raumklima im Winter feuchter zu halten. Ein Luftraumbefeuchter oder ein nasses Handtuch auf der Heizung helfen deinem Hund und seiner Haut im Winter mit den warmen Räumen besser klar zu kommen.


„Die richtige Fellpflege ist kein „Chi-chi“, sie hält den Hund gesund“. Mit dieser Einstellung arbeitet die Hundefriseurin FRANZISKA KNABENREICH-KRATZ, bekannt aus der TV-Serie „hundkatzemaus“ in ihrem Salon in Hessen. 

Teilen
- Anzeige -