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Deshalb macht der Heimtier-Chip Sinn

Werden entlaufene Hunde und Katzen auf der Straße aufgelesen, ist der Halter oft nicht ohne Aufwand zu finden. Anders sieht es aus, wenn das Tier einen Mikrochip unter der Haut trägt und registriert ist: So lassen sich Vierbeiner und Besitzer schnell wieder vereinen. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen rund um den Heimtier-Chip.

Auch in Zeiten digitaler Kommunikation hängt sie noch an Ampeln und Laternenpfählen: Die klassische Vermisstenanzeige für entlaufene Katzen und Hunde. Dabei könnte es so einfach sein, ein vermisstes Tier seinem Halter zuzuordnen: Denn gut gechipt und registriert ist halb nach Hause gebracht.

Was ist ein Heimtier-Chip?

Der Chip ist Teil eines Transponders, der Hunden und Katzen unter die Haut gepflanzt wird. „Mit Hilfe einer Injektionsspritze setzt der Tierarzt den Transponder üblicherweise an der linken Halsseite flach unter die Haut“, erläutert Philip McCreight, stellvertretender Leiter des Netzwerks Kennzeichnung und Registrierung. „Der Transponder ist so klein wie ein Reiskorn und wiegt unter einem Gramm.“ Nach der Injektion verwächst das nicht-allergene Material mit dem Gewebe.

Auf dem Chip ist eine 15-stellige Nummer gespeichert, die Tierärzte oder Tierschutzorganisationen mit einem speziellen Lesegerät auslesen können. Ist die Nummer mitsamt den Kontaktdaten des Halters in einem Haustierregister hinterlegt, kann das Tier zugeordnet und nach Hause gebracht werden.

Gibt es eine Chip-Pflicht für Hunde und Katzen?

Das Netzwerk Kennzeichnung und Registrierung setzt sich seit Jahren für eine bundesweite Pflicht der Halter zur Kennzeichnung und Registrierung ihrer Hunde und Katzen ein. „Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Belgien gibt es in Deutschland noch keine bundesweit einheitlich geregelte Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Hunden und Katzen“, sagt McCreight. Die Regelungen werden auf Landesebene festgelegt. „Während in einigen deutschen Bundesländern beispielsweise eine Kennzeichnungspflicht für alle Hunderassen herrscht, ist sie in anderen lediglich für sogenannte Listenhunde vorgeschrieben“, bedauert McCreight. In Niedersachsen und Berlin müssen Hundehalter ihre Tiere sogar in einem amtlichen Register eintragen lassen.

Beim Grenzübertritt in einen anderen EU-Mitgliedsstaat ist ein Heimtier-Chip Pflicht. Die Nummer des Chips wird im obligatorischen EU-Heimtierausweis des Vierbeiners eingetragen.

Was kostet das Chippen?

Das Einsetzen des Transponders bei einem Tierarzt kostet zwischen 40 und 60 Euro. Da der Chip ein Leben lang im Körper bleibt, fallen diese Kosten nur einmalig an.

Welche Informationen werden auf dem Chip gespeichert?

Der Mikrochip einhält eine 15-stellige weltweit einzigartige Nummer, die mit dem Herstellercode oder einer Länderkennung beginnt. McCreight zufolge können die Mikrochips ausschließlich mit einem Lesegerät ausgewertet werden, beispielsweise von Tierärzten, Polizei oder Zoll sowie Tierschutzorganisationen oder Tierheimen, die ein solches Gerät besitzen. Informationen über den Besitzer sind nicht auf dem Transponder gespeichert. 

Um das Tier im Verlustfall zurück zu seinem Halter vermitteln zu können, ist es entscheidend, dass neben der Implantation eines Transponders auch eine Registrierung in einem der in Deutschland bestehenden Heimtierregister vorgenommen wird. Nur dann sind auch die Kontaktdaten des Halters hinterlegt. Tierärzte und Tierheime mit Lesegerät können das Tier so dem Halter zuordnen und im Falle eines Verlustes diesen kontaktieren.

Wird das Tier vermisst, kann beim jeweiligen Heimtierregister eine Vermisstenmeldung aufgegeben werden. Bei TASSO besteht außerdem die Möglichkeit, auf der Webseite oder in der App des Anbieters eine kostenlose Suchmeldung mit dem Bild der vermissten Katze oder des vermissten Hundes aufzugeben.

Wo kann man die Chipnummer registrieren?

In Deutschland können Tierhalter ihre Hunde und Katzen unter anderem bei

  • TASSO e.V.,
  • FINDEFIX – Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes,
  • oder der internationalen Zentrale für die Tierregistrierung (Ifta)

eintragen. Dabei werden auf der Webseite des jeweiligen Registers die Transpondernummer und die persönlichen Kontaktdaten des Halters hinterlegt. Um den Schutz der personenbezogenen Daten sicherzustellen, erfolgt die Verarbeitung unter den Regularien der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Die Registrierung ist freiwillig und bei TASSO und FINDEFIX kostenfrei. Private Register wie die oben aufgeführten bieten mehr Service als öffentliche Register – beispielsweise eine 24-Stunden-Hotline bei TASSO und FINDEFIX. Deshalb empfehlen Experten, eine Doppelregistrierung vorzunehmen. So erhöht sich die Chance, dass Tier und Halter schnell wieder zueinander finden.

IVH
Foto: Pexels – karolina grabowska

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