Epilepsie bei Katzen
Katzen zeigen oft erst spät, wenn sie gesundheitliche Probleme haben. Doch ein Krampfanfall ist ein deutliches Signal, dass etwas nicht stimmt. Was hinter Epilepsie steckt, wie du sie erkennst und wie du deiner Katze helfen kannst, erfährst du hier.
Was passiert bei einem Krampfanfall?
Ein Krampfanfall entsteht durch eine Fehlleitung von Signalen im Gehirn. Dadurch kommt es zu unkontrollierten Bewegungen des Körpers. Ein einzelner Anfall bedeutet jedoch noch nicht, dass eine Katze Epilepsie hat. Erst wiederholte Anfälle, die den Alltag der Katze beeinträchtigen, führen zur Diagnose durch einen Tierarzt.
Epileptische Anfälle sind meist leicht zu erkennen. Die Katze bricht zusammen, krümmt Kopf und Hals nach hinten und scheint ihre Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Häufig zittern die Beine oder bewegen sich in einem laufähnlichen Rhythmus, die Gesichtsmuskeln zucken, oder die Katze speichelt verstärkt. Manche Katzen verrichten dabei unbemerkt ihr Geschäft.
Ein typischer Anfall dauert ein bis drei Minuten. Tritt ein weiterer Anfall kurz darauf auf, spricht man von einem Clusteranfall. Dieser ist besonders belastend für die Katze und erfordert sofortige tierärztliche Hilfe. Auch bei Anfällen, die länger als fünf Minuten andauern, ist schnelles Handeln gefragt.
Woran erkennst du einen Anfall?
Nicht alle epileptischen Anfälle sind leicht zu erkennen. Es gibt auch sogenannte fokale Anfälle, die nur bestimmte Bereiche des Gehirns betreffen. Diese zeigen sich oft durch subtile Symptome wie Zuckungen im Gesicht oder ungewöhnliches Verhalten, etwa plötzliches Knurren, Luftschnappen oder das Jagen des eigenen Schwanzes.
Ein weiteres Anzeichen sind Bewegungen, die für deine Katze untypisch sind. Es lohnt sich, auch auf kleinere Veränderungen in ihrem Verhalten zu achten, da diese Hinweise auf einen Anfall geben können.
Vor und nach dem Anfall
Viele Katzen zeigen schon vor einem Anfall, dass etwas nicht stimmt. Sie wirken nervös, suchen die Nähe ihres Halters oder bewegen sich hektisch hin und her.
Nach einem Anfall kann es Stunden oder sogar bis zu zwei Tage dauern, bis die Gehirnaktivität wieder normal ist. In dieser sogenannten postiktalen Phase sind manche Katzen müde oder niedergeschlagen, andere hingegen überdreht. Häufig haben sie mehr Hunger und Durst als sonst. Auch Koordinationsprobleme oder kurzzeitige Sehschwächen können auftreten.
Wie kannst du während eines Anfalls helfen?
Ein Krampfanfall ist nicht nur für die Katze, sondern auch für den Halter belastend. Wichtig ist, dass du Ruhe bewahrst und die Sicherheit deiner Katze gewährleistest.
- Nicht anfassen: Während eines Anfalls solltest du deine Katze nicht berühren, da sie ungewollt aggressiv reagieren könnte. Eine Ausnahme ist, wenn sie sich in einer gefährlichen Situation befindet, etwa nahe einer Treppe.
- Reize minimieren: Mach das Zimmer dunkel und schalte laute Geräte wie den Fernseher oder das Radio aus, um Stress zu vermeiden.
- Zeit im Blick behalten: Miss die Dauer des Anfalls. Wenn er länger als fünf Minuten dauert, kontaktiere umgehend einen Tierarzt und bespreche die nächsten Schritte.
Behandlung von Epilepsie bei Katzen
Die gute Nachricht: Epilepsie kann bei Katzen mit der richtigen Therapie gut behandelt werden. Der erste Schritt ist die Klärung der Ursache. Handelt es sich um eine idiopathische Epilepsie (ohne erkennbare Ursache) oder um irreversible Schäden im Gehirn?
Falls deine Katze regelmäßig Anfälle hat, ist sie meist auf Medikamente angewiesen. Der Tierarzt wird die passende Dosis festlegen und die Behandlung regelmäßig überprüfen. Bei einem einmaligen oder seltenen Anfall ist eine medikamentöse Behandlung oft noch nicht notwendig.
Mit der richtigen Therapie und regelmäßigen Tierarztbesuchen können Katzen mit Epilepsie ein nahezu normales Leben führen. Die richtige Unterstützung und ein liebevoller Umgang sind dabei entscheidend.