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Sie hat den Jäger in sich

Unsere Samtpfoten müssen meist nicht mehr nach ihrem Futter jagen, aber das Raubtier steckt trotzdem noch in ihnen.

Während bei vielen Hunderassen der Jagdtrieb wenig vorhanden ist, bleiben Katzen Jäger. Selbst die entspannt wirkende Britisch Kurzhaar wird zum lautlosen Jäger, wenn sie beobachtet wie eine Biene von Blume zu Blume fliegt. Der Jagdtrieb wird vererbt und sieht eine Katze eine potenzielle Beute, so schaltet sie sofort auf Jagdmodus um. Lautlos pirscht sie sich an, beobachtet minutenlang das ahnungslose Opfer, bis sich die richtige Gelegenheit vergibt, um Beute zu machen.

Jagdtrophäen

Jeder Halter von Freigängern kennt die netten Geschenke, mal mehr oder weniger lebend, auf der Fußmatte oder im Haus. Natürlich ist das nicht immer ein schöner Anblick und das Mitleid ist der armen Maus von Menschenseite garantiert, aber unsere Mieze kann nicht anders. Das ist wie eine Sucht. Die Katze ist ein perfekt ausgestattetes und intelligentes Raubtier. Ihr liegt die Jagd immer noch im Blut. Katzenbabys üben im Spiel untereinander die verschiedenen Jagdtechniken. Das Anschleichen und die Geschicklichkeit werden spielerisch trainiert, aber erst die erwachsene Katze besitzt die Schnelligkeit und die akrobatischen Fähigkeiten in der Perfektion, die ein erfolgreiches Raubtier auszeichnet.

Angeboren

Eine Katze, die ausschließlich in der Wohnung gehalten wurde, hat ihren Jagdinstinkt nicht verloren. Als Ersatzbeute dienen ihr andere Gegenstände, Katzenspielzeug oder Bällchen. Hin und wieder wird auch eine Stubenfliege oder Motte erbeutet. Je nach Temperament und Rasse muss eine Wohnungskatze ihren Jagdtrieb mehr oder weniger spielerisch austoben können. Auch den Rassekatzen liegt das Jagdfieber noch im Blut. Würde eine erwachsene Katze zum ersten Mal in ihrem Leben auf eine mögliche Beute treffen, würde sie sich ähnlich verhalten wie ein Katzenkind. Eine Katze reagiert auf Bewegungsreize, nähert sich aber einem unbekannten Objekt instinktiv sehr vorsichtig und testet aus, wie sich die mögliche Beute verhält. Man wundert sich manchmal, wie aus der etwas gemächlichen Perserkatze plötzlich ein blitzschnelles Raubtier wird, dass mit einem gezielten Biss seine Beute tötet.

Weck den Tiger in ihr

Damit Wohnungskatzen ihren Jagdinstinkt auch richtig ausleben können und dann auch glücklich und zufrieden sind, musst du dir als Katzenhalter schon etwas einfallen lassen.
Verstecke in der Wohnung überall kleine Becher mit Leckerchen. Deine Samtpfote muss sie dann alle finden und erhält eine leckere Belohnung. Oder baue doch einfach mal ein Zeitungshaus. Dann benötigst du noch eine Katzenangel oder eine Fellmaus, die du an einem Seil befestigst und nun musst du diese nur unter der aufgestellten Zeitung hin und her bewegen. Das Rascheln weckt sofort den Jagdtrieb in deiner Samtpfote. Mit etwas Fantasie lassen sich ganz einfach tolle Spiele erfinden. Auch wenn du zwei Katzen hälst, benötigen die beiden Stubentiger Jagdanreize. Ansonsten ist Stress vorprogrammiert. Da wird die angestaute Energie schnell auf den anderen übertragen und dann fliegen die Fetzen. Gemeinsam jagen ist hier angesagt.

Die Katze ist ein perfekt ausgestattetes und intelligentes Raubtier. Ob in der Nähe oder Ferne – so schnell entgeht einer Katze nichts und sie überhört sogar im Schlaf kein Geräusch.

Warum sind sie so gut?

Ihr Körperbau, ihre Augen, Ohren, Gebiss und Krallen sind komplett auf die Jagd ausgerichtet. Ihre Augen sind ein Wunderwerk und ihnen entgeht nichts. Samtpfoten sehen etwa 100 Meter weit gestochen scharf und das ist mehr als wir Menschen schaffen. Die Pupillen haben auch mehr drauf: Blendet die Sonne, dann blinzeln wir Menschen – die Katze nicht, denn die zieht nur ihre Pupillen zu Schlitzen zusammen, damit nicht so viel Licht ins Auge dringt. Daraus ergibt sich der logische Gegensatz bei Dunkelheit: Die Pupillen werden groß und die Sehstäbchen erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Netzhaut, damit die Katze auch bei schummrigem Licht gut sieht.

Neben den Augen hat sie auch Superohren. Wenn die Katze lauscht, tut sie das mit vollem Ohreinsatz, denn die Ohren sind beweglich und können genau orten, woher ein Geräusch kommt. Wahrgenommen werden sogar Töne im Ultraschallbereich. Ob in der Nähe oder Ferne – so schnell entgeht einer Katze nichts und sie überhört sogar im Schlaf kein Geräusch. Pech für die Maus: Kaum will sie sich davon machen, wird sie prompt erst von den Ohren und dann von den Pfoten erwischt.

Eine wichtige Rolle spielen auch die Pfoten und Beine: Mit der kräftigen Hinterhand stößt sie sich ab und erlangt somit in Nullkommanichts eine hohe Geschwindigkeit. Katzen können auch aus dem Stand einfach mal über zwei Meter hoch springen. Daran erkennt man, welche Sprungkraft Katzen haben. Mit den Krallen der Vorderpfote, besonders der Daumenkralle hält sie ihr Beutetier fest. Diesem Griff entwischt so schnell nichts.

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