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Die Persönlichkeitstypen der Katze

Jede Katze ist einzigartig. Und auch deine Samtpfote hat ganz eigene Anforderungen und Wünsche. Anhand ihres Persönlichkeitstyps können wir herausfinden, wie sie tickt.

Anreicherung für aktive Katzen

Spiel ist eins der wichtigsten Bestandteile im Leben einer Katze. Doch Spiel ist nicht gleich Spiel. Denn jede Katze hat eigene Vorlieben und wünscht sich einen anderen Umgang. So gibt es zum Beispiel die aktiveren Miezen. Ob deine Katze zu dieser Kategorie gehört, hängt davon ab, wie sie auf Stress oder Einschränkungen reagiert. Zieht sie sich nicht zurück, sondern geht aktiv auf dich zu oder neigt zu zerstörerischem Verhalten, handelt es sich vermutlich um eine Katze des aktiven Persönlichkeitstyps. Katzen mit dieser Persönlichkeit springen auf viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten an. Dazu gehört zum Beispiel die sensorische Stimulation. Das bedeutet, dass beispielsweise Spielzeugmäuse oder Bewegungsspielzeuge gut für sie geeignet sind und sie spielerisch herausfordern. Auch sogenannte Puzzle-Feeder oder Leckmatten sind tolle Beschäftigungsmöglichkeiten. Ist die Katze mal allein, kann man ihr Federspielzeuge oder Ping-Pong-Bälle bereitlegen. Diesen Spielzeugen kann sie auch allein hinterherjagen.

Passiver Persönlichkeitstyp

Den aktiven Miezen stehen die passiven Katzenpersönlichkeiten gegenüber. Diese Samtpfoten ziehen sich in Stresssituationen oder bei größeren Veränderungen zurück. Achtung: Dieser Persönlichkeitstyp ist nicht mit dem ängstlichen Persönlichkeitstyp zu verwechseln! Auf diese Persönlichkeiten kommen wir später noch zurück. Passive Katzen zeigen auch zerstörerische Verhaltensweisen, allerdings eher nachts, wenn sie dabei niemand sieht. Hast du eine solche Katze, solltest du ihr viele Versteckmöglichkeiten und erhöhte Aussichtspunkte anbieten, um ihr Sicherheit zu geben. So gibst du ihr das Gefühl von Kontrolle. Versuche außerdem, das Zuhause zu einem möglichst ruhigen Ort zu machen. Hektik und Stress tun deiner Katze nicht gut. Ganz im Gegenteil: Du solltest dir die Zeit nehmen, um deiner Fellnase etwas Wellness zu gönnen. Wenn sie es erlaubt, streichle sie, massiere sie, kümmere dich voll und ganz um ihr Wohlbefinden.

Das kannst du gegen Frustration tun

Zusätzlich zu den beiden genannten Persönlichkeiten gibt es auch noch den frustrierten Persönlichkeitstyp. Eine Katze wird frustriert, wenn sie nicht genügend Möglichkeiten hat, um sich zu beschäftigen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Das zeigt sie dadurch, dass sie rastlos umherläuft, konstant miaut oder generell nicht zur Ruhe kommt. Hier solltest du sofort handeln. Nimm dir bewusst Zeit für deine Katze. Sie möchte mit dir spielen, gemeinsame Zeit mit dir verbringen. Das gehört zu ihren Grundbedürfnissen! Selbst wenn du nicht viel Zeit hast, kannst du sie sinnvoll beschäftigen, indem du z.B. Leckerlis versteckst oder ihr eine Leckmatte zur Verfügung stellst. Allerdings möchten wir hier deutlich machen, dass du dir die Zeit für deine Katze nehmen solltest und musst. Das hat sie verdient. Schließlich bist du für ihr Wohlbefinden verantwortlich.

Die ängstliche Katze

Den ängstlichen Persönlichkeitstyp erkennst du daran, dass die Katze, wie der Name schon sagt, ausgeprägte Anzeichen von Angst zeigt. Immer wieder zieht sie sich zurück, geht bestimmten Personen oder Gegenständen aus dem Weg. Das bedeutet für die Samtpfote viel Stress. Gehe dagegen an, indem du ihr eine sicherheitsfördernde Umgebung schaffst. Auch hier sind Versteckmöglichkeiten und erhöhte Aussichtspunkte sehr wichtig. Definiere außerdem ganz klare Ruhebereiche, in denen deine Katze nicht gestört wird und sich voll und ganz zurückziehen kann. Leben mehrere Fellnasen im Haushalt, sollte sie sich auch von diesen zurückziehen können und dürfen.

Wir wollen an dieser Stelle hervorheben, dass die hier vorgestellten Empfehlungen generelle Richtlinien darstellen. Es ist essentiell, die spezifischen Bedürfnisse und Neigungen jeder einzelnen Katze in Betracht zu ziehen. Bevor man Anreicherungsmaßnahmen ergreift, besonders bei Verhaltensauffälligkeiten, ist eine umfassende medizinische Untersuchung und eine detaillierte klinische Anamnese unerlässlich. Oft ist es notwendig, die Anreicherungsstrategien individuell anzupassen.

Foto: AdobeStock/sweetlaniko

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