Mythen-Check: Ist Trockenfutter wirklich schlecht für Katzen?
Auch wenn es immer wieder neue Trends in der Katzenwelt gibt, ein Thema bleibt immer kontrovers: Futter. Im Internet findet man nicht nur viele hilfreiche Informationen und Tipps, sondern auch einige Halbwahrheiten. Wir räumen auf und zeigen dir, was wirklich wahr ist: Wir machen den Mythen-Check rund um Trockenfutter!
Mythos 1: Trockenfutter verursacht Nierenerkrankungen
Ein weit verbreitetes Argument gegen Trockenfutter ist, dass es zu Nierenerkrankungen führen kann. Der Grund: Katzen nehmen von Natur aus wenig Wasser zu sich, da ihre Vorfahren in trockenen Gebieten lebten und ihren Flüssigkeitsbedarf größtenteils über Beutetiere deckten. Trockenfutter enthält jedoch nur etwa 5–10 % Feuchtigkeit, während Nassfutter bei rund 70–80 % liegt.
Fakt: Trockenfutter allein führt nicht automatisch zu Nierenproblemen. Das Problem entsteht eher durch eine unzureichende Wasseraufnahme. Katzen, die Trockenfutter fressen, sollten daher immer Zugang zu frischem Wasser haben. Trinkbrunnen oder mehrere Wasserschalen in der Wohnung können helfen, die Wasseraufnahme zu fördern.
Mythos 2: Trockenfutter ist schlecht für die Zähne
Oft wird behauptet, dass Trockenfutter nicht zur Zahngesundheit beiträgt oder sogar Zahnprobleme fördert.
Fakt: Es stimmt, dass Trockenfutter einen gewissen mechanischen Abrieb bieten kann, jedoch reicht dies nicht aus, um Zahnstein effektiv zu verhindern. Zudem neigen viele Katzen dazu, die Kroketten einfach zu schlucken, ohne sie gründlich zu kauen. Eine gute Zahnpflege umfasst daher zusätzliche Maßnahmen wie spezielles Dentalfutter, Zahnpflege-Gels oder regelmäßiges Zähneputzen.
Mythos 3: Trockenfutter enthält zu viele Kohlenhydrate
Ein weiteres Argument ist, dass Trockenfutter einen hohen Kohlenhydratanteil hat, der nicht zur natürlichen Ernährung der Katze passt.
Fakt: Katzen sind Karnivoren und benötigen hauptsächlich tierische Proteine. Einige Trockenfutter-Sorten enthalten allerdings einen hohen Anteil an Getreide oder pflanzlichen Bestandteilen, die Katzen schwerer verdauen können. Hochwertige Trockenfutter-Marken setzen jedoch auf einen hohen Fleischanteil und vermeiden unnötige Füllstoffe. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich also!
Mythos 4: Katzen können ausschließlich mit Trockenfutter gesund ernährt werden
Manche Halter verlassen sich ausschließlich auf Trockenfutter, weil es praktisch ist und lange haltbar bleibt.
Fakt: Eine reine Trockenfutter-Diät kann problematisch sein, da Katzen oft zu wenig trinken. Eine Mischfütterung aus Nass- und Trockenfutter kann daher eine gute Lösung sein, um die Vorteile beider Fütterungsarten zu nutzen. Wer ausschließlich Trockenfutter gibt, sollte besonders auf die Wasseraufnahme achten.
Fazit: Ist Trockenfutter schlecht für Katzen?
Trockenfutter ist nicht per se schlecht, aber es kommt auf die Qualität und die richtige Fütterung an. Hochwertige Produkte mit viel tierischem Eiweiß und wenig Füllstoffen können Teil einer ausgewogenen Ernährung sein – am besten in Kombination mit Nassfutter und ausreichend Wasser. Wer die individuellen Bedürfnisse seiner Katze berücksichtigt, kann Trockenfutter also durchaus in den Speiseplan integrieren.