Diabetes bei Katzen | Alles, was du wissen musst
Unsere Katzen liegen uns sehr am Herzen. Umso schlimmer, wenn sie mit einer ernsten Krankheit wie Diabetes diagnostiziert werden. Doch keine Panik: Mit der richtigen Behandlung kann auch eine Katze mit Diabetes ein langes und glückliches Leben führen. Hier erfährst du die wichtigsten Infos.
Die Rolle der Bauchspeicheldrüse
Viele kennen Diabetes mellitus – häufig einfach Diabetes genannt – aus dem menschlichen Bereich. Aber auch Katzen können daran erkranken. Der Begriff „mellitus“ bedeutet übersetzt „süß“, was sich darauf bezieht, dass der Zucker im Körper nicht richtig verarbeitet wird.
Normalerweise hilft das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, dabei, Zucker aus der Nahrung ins Blut zu transportieren, damit er als Energie genutzt werden kann. Fehlt Insulin oder wirkt es nicht mehr richtig, kann der Zucker nicht verwertet werden. Der Körper greift dann auf Energiequellen wie Fettreserven und Muskeln zurück, was langfristig zu Problemen führt.
Welche Katzen sind besonders gefährdet?
Zwar kann jede Katze an Diabetes erkranken, doch einige Faktoren erhöhen das Risiko:
- Alter: Vor allem Katzen über 8 Jahre sind betroffen, besonders häufig zwischen 10 und 13 Jahren.
- Geschlecht: Aus bislang ungeklärten Gründen erkranken Kater häufiger als Katzen.
- Genetik: Manche Samtpfoten haben eine genetische Veranlagung für Diabetes.
- Übergewicht: Übergewicht kann die Bauchspeicheldrüse belasten und sogar zu Insulinresistenz führen.
- Bewegungsmangel: Besonders Wohnungskatzen leiden oft unter zu wenig Bewegung, was das Risiko ebenfalls erhöht.
- Stress: Ein Überschuss des Stresshormons Kortisol kann die Entstehung von Diabetes begünstigen.
- Erkrankungen: Probleme mit der Bauchspeicheldrüse oder chronische Entzündungen können ebenfalls Auslöser sein.
Anzeichen einer Diabeteserkrankung
Zu den häufigsten Symptomen gehört vermehrtes Trinken. Wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist, gelangt Zucker in den Urin, was die Nieren dazu zwingt, mehr Flüssigkeit auszuscheiden. Deine Katze trinkt dann mehr, um den Verlust auszugleichen. Ein weiteres Warnzeichen ist plötzlicher Gewichtsverlust, da der Körper Muskel- und Fettreserven zur Energiegewinnung nutzt.
Weitere mögliche Symptome:
- Großer oder verminderter Appetit
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwäche und Mattigkeit
- Glanzloses, struppiges Fell
- Häufige Harnwegsinfektionen
Wenn dir diese Anzeichen auffallen, solltest du deine Katze vom Tierarzt untersuchen lassen. Diabetes lässt sich einfach durch eine Blut- oder Urinprobe feststellen.
So hilfst du deiner Katze
Auch wenn eine Diabetesdiagnose zunächst erschreckend klingt, ist sie kein Grund zur Verzweiflung. Mit der richtigen Behandlung kann deine Katze ein weitgehend normales Leben führen. Allerdings erfordert die Therapie Engagement und ist zeit- und kostenintensiv.
Schritte zur Behandlung:
- Gewichtsmanagement: Falls deine Katze übergewichtig ist, sollte sie mithilfe eines tierärztlich empfohlenen Diätfutters abnehmen. Spezielles Diabetesfutter, das kohlenhydratarm ist, entlastet die Bauchspeicheldrüse.
- Insulintherapie: Katzen mit Diabetes benötigen in der Regel täglich Insulinspritzen. Diese werden zweimal täglich im Abstand von 12 Stunden verabreicht. Dein Tierarzt zeigt dir, wie das funktioniert – mit ein wenig Übung wird es schnell zur Routine.
- Regelmäßige Kontrollen: Der Blutzucker muss regelmäßig überprüft werden. So kann die Insulindosis individuell angepasst werden.
Auch wenn der Gedanke an Insulinspritzen anfangs abschreckend wirken mag, wirst du dich schnell daran gewöhnen. Deine Katze gewöhnt sich ebenfalls daran, vor allem, wenn sie nach der Behandlung mit Leckerchen und Streicheleinheiten belohnt wird.
Ein normales Leben trotz Diabetes
Mit der richtigen Fürsorge und tierärztlicher Unterstützung kannst du deiner Katze ein gutes Leben ermöglichen. Regelmäßige Bewegung, angepasste Ernährung und ein strukturierter Tagesablauf helfen dabei, ihre Gesundheit zu stabilisieren.
Diabetes ist behandelbar! Mit viel Liebe und Aufmerksamkeit kannst du deiner Samtpfote ein glückliches Leben trotz der Erkrankung schenken.