Das Notfallsignal – Flying Down

Wenn aus spielenden Hunden blitzschnelle Raketen werden, steckt meistens der Hetztrieb dahinter. Wir erklären, warum bei den meisten Vierbeinern ein Rückruf jetzt nicht funktioniert. Und wie diese Erkenntnis zu einem besseren Training beiträgt.

Am Horizont legt sich eine grau wirbelnde Staubwolke.

Langsam formen sich die Silhouetten einer Gruppe Hunde. Alle liegen auf dem Boden. Nicht weit davon entfernt schmunzelt ein hochzufriedener Halter. Die Jagd wurde im Flug beendet – mit dem Flying down Kommando. Jeder Hund kann das trainieren. Warum die meisten Hunde es leichter lernen, als einen Rückruf. Pauli wittert etwas. Ja, unverkennbar der Geruch eines Kaninchens und dann hört er es. Im Gebüsch rechts raschelt es. Nichts wie los, bevor es außer Reichweite ist. Kurz die Muskeln anspannen und dann ein Sprung nach vorne. Das Kaninchen hat Pauli bemerkt und nimmt die Beine in die Hand. Doch so schnell gibt der Rüde nicht auf und ist mit langen Sätzen dicht hinter dem Kaninchen her. Alle Sinne auf die Jagd fokussiert. Im Hintergrund nimmt er die lauten Rufe seines Halters wahr: „Pauli, hier! Komm!“ Doch so viel Konzentration kann er nicht aufbringen. Dann entwischt das Kaninchen und die Euphorie einer Jagd wäre zu Ende. Die Handlungsabfolge – Jagd abbrechen und abbremsen, sich umdrehen und zurück zum Halter laufen – ist zu viel für Pauli. Schon ist er außer Sicht- und Hörweite. Der Halter macht sich Sorgen, denn die Bundesstraße ist nicht weit vom Wäldchen entfernt.

Warum ein Notfallsignal?

So oder so ähnliche Situationen hat bestimmt jeder Halter schon einmal erlebt. Im Freilauf wird ein anderer Hund gesehen, den man unbedingt begrüßen muss oder die nervigen Fahrradfahrer sind wieder unterwegs und man muss bellend auf sie zustürmen. Das möchte man als Halter gerne vermeiden. Zum einen ist es gefährlich für den Vierbeiner, zum anderen ruft es Unmut bei Passanten hervor. Doch den Vierbeiner immer an der Leine halten? Kein gutes Gefühl. Und das muss man auch nicht. Manche Hunde sind auch so energiegeladen, dass sie einen an der Leine hinter herziehen. Das Flying down – Kommando macht es dem Hund leichter, den Befehl auszuführen. Wie? Indem es die Handlungskette verkürzt. Auf das Kommando „Flying down“ legt sich der Hund aus vollem Galopp ab. Dann kann er erstmal runterkommen und sich gedanklich aus der Jagd oder einer anderen Handlung ausklinken. Er kommt zur Ruhe. Erst danach ruft man ihn zurück. Es funktioniert für die meisten Hunde deutlich besser, wenn man mit zwei Kommandos arbeitet: Das erste unterbricht die Handlung. Das zweite ruft den Hund zurück.

Wie wir das Flying Down beibringen und woher das Kommando kommt, erfährst du in der neuen Ausgabe der HundeWelt. Reinschauen lohnt sich!

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Die Themen dieser Ausgabe:

  • Der erste Hund ist der aggressivste
  • Spezielle Futter sind ein Gesundheitsrisiko 
  • Hinter einem lustigen Gang kann eine Hirnerkrankung lauern
  • Unfall, Verletzung, Vergiftung – wie man seinen Hund im Ernstfall rettet. 
  • Die beste Fütterungstechnik: Was, wann und wie viel? 
  • Wenn nicht jetzt, wann dann? Der perfekte Einstieg in den Agility Sport
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