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Braucht mein Hund einen Trinkwecker?

Hunde können ihr Durstgefühl verlieren. Die australische Wissenschaftlerin Wendy Brown möchte verstehen, ob wir daran etwas ändern können. Auf der Straße sieht man Hundehalter, die für ihren Vierbeiner eine gefüllte Wasserflasche am Gürtel mitführen. Als würde er gleich verdursten, wenn er mal nichts trinkt.

Wie viel Wasser braucht der Hund täglich?

Und was ist besser: Einmal richtig viel saufen, oder über den ganzen Tag hindurch immer mal wieder ein wenig trinken? Und vor allen Dingen: Wie bringen wir den Hund dazu, mehr zu trinken? „Während die Nahrungspräferenzen von Hunden häufig untersucht wurden, gibt es nur wenige Experimente, in denen die Vorlieben von Hunden für verschiedene Wassereigenschaften untersucht wurden“, so Wendy Brown. Die Professorin leitet an der University of New England, Australien, ein erfolgreiches Hundeforschungsprogramm. In Australien ist es gefühlt eigentlich immer zu heiß. Um die Einwohner vor Dehydrierung zu schützen, stellt das Land an vielen öffentlichen Plätzen, auch in Schulen, „Drinking Stations“ zur Verfügung. Das ist besonders wichtig, da die Kinder einen halben Tag in der Schule in der Sonne spielen.

Aber auch Tiere leiden unter der Hitze.

Denn Wasser ist auch für sie überlebenswichtig. Ein Hund kann es maximal eine Woche ohne Wasser aushalten, bevor er stirbt. Das liegt daran, dass alle Säugetiere ursprünglich aus dem Wasser stammen. Vor Urzeiten wagten sich damals die ersten Spezies aus den Ozeanen an Land. Und auch wenn wir heute auf der Erde wandeln, atmen und vielleicht noch nicht einmal schwimmen können, steckt uns dieses Erbe als „Wasserwesen“ in den Zellen. Der Hund besteht, ebenso wie der Mensch, zu 70 Prozent aus Wasser. Durch seine Ausscheidungen, Hecheln etc. verliert er jeden Tag Flüssigkeit und die muss wieder neu aufgefüllt werden. Und zwar je 10 Kilo Körpergewicht 500 ml, wenn der Hund Trockenfutter frisst. Bei Feuchtfutter reduziert sich die Menge auf 100 ml. Dieser Wert gilt bei normalen Umgebungstemperaturen und normaler Aktivität. Sportlich aktive Hunde, vor allem Mantrailer, brauchen mehr Wasser, um zu überleben. Gut und ausreichend zu trinken ist also wichtig für die Gesundheit unserer Hunde. Leider wissen sie es nicht. Viele Hunde trinken zu wenig, weil sie ihr Durstgefühl verloren haben.

Wie verliert ein Hund sein Durstgefühl?

Um eine Austrocknung zu verhindern, haben Hunde, so wie alle Landtiere und auch der Mensch ein sensibles Netz physiologischer Kontrollen entwickelt, mit denen die Wasser- und Flüssigkeitsaufnahme des Körpers aufrechterhalten werden kann. Eine besondere Funktion dabei hat der Durst. Manchmal funktioniert er aber nicht ausreichend. Der Grund hängt mit der Fähigkeit der Nieren zusammen, die Urinausscheidung zu verringern, um vorübergehend Wasser zu sparen. Hat der Körper sich aber erst einmal daran gewöhnt, sinkt das Durstgefühl. Deshalb sind Durstperioden so gefährlich. Hunde aus Rettungsstationen leiden häufig darunter, dass der „Durst-Mechanismus“ in ihrem Körper nicht mehr funktioniert. Die Folgen sind gefährlich, denn der Körper braucht Wasser.

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