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Blasenentzündung – was nun?

Nicht nur für Menschen ist eine Blasenentzündung mehr als unangenehm. Auch Hunde können darunter leiden. Wie man eine Blasentzündung erkennt, was deren Ursachen sind und wie man sie am besten behandelt, darüber sprach die HundeWelt Sport mit Tierarzt Philipp Schledorn.

Was sind die häufigsten Ursachen für eine Blasenentzündung?

Die häufigste Ursache sind sicher bakteriell bedingte Entzündungen der Blase. Die Bakterien gelangen über die Vorhaut bzw. die Vagina, also von außen, über die Harnröhre in die Blase. Wenn der Hund ein schwaches Immunsystem hat, zum Beispiel ältere Hunde, oder auch Hunde, die an einer anderen Grunderkrankung leiden, ist das Risiko einer Blasenentzündung deutlich erhöht.
Auch Harnsteine führen zu einer Blasenentzündung. Die großen Harnsteine verursachen in der Regel zwar Schmerzen und sollten schnellstmöglich entfernt werden, aber sie verstopfen die Harnröhre, also die harnableitenden Wege nicht. Dies kann in der Regel bei Harngries oder Harnkristallen vorkommen. Eine verstopfte Harnröhre ist in jedem Fall ein Notfall. Durch den gestörten Abfluss kann es zu einem Rückstau bis in die Nieren kommen. Und dies führt zu einem deutlichen Anstieg der Nierenwerte, was in jedem Fall einen lebensbedrohlichen Zustand verursachen kann. Auch die Harnkristalle (z.B. Struvit-, Kalziumoxalat- und Uratkristalle) verursachen eine dauerhafte Schädigung der Blasenschleimhaut, welche zu einer Entzündung führt.

Welche Symptome zeigt mein Hund bei einer Blasenentzündung?

Ich frage meine Patientenbesitzer grundsätzlich, woher rührt die Vermutung, dass der Vierbeiner an einer Blasenentzündung leidet? Die häufigste Antwort ist: „Mein Hund weckt mich nachts ständig, weil er pinkeln muss.“ Oder: „Mein Hund macht mir immer in die Wohnung.“ Ein Kardinalsymptom der Blasenentzündung ist sicher der gehäufte Urinabsatz. In den meisten Fällen berichten Halter mir, dass die Hunde anstatt 2-3 Mal während des Spaziergangs deutlich öfter Urin absetzen. Auffallend hierbei ist, dass die Harnmenge (Tröpfchen) abnimmt, aber die Anzahl der Versuche Urin abzusetzen, deutlich zunimmt. Auch die Farbe und der Geruch des Urins verändern sich. Wenn die Entzündung fortgeschritten ist, kann der Urin übelriechend und die Farbe sehr dunkel oder auch rötlich (blutig) sein.

Wie ermitteln Sie die Ursache einer Blasenentzündung?

Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Besitzer wird der Patient gründlichst von mir untersucht. Deuten alle Anzeichen auf eine Blasenentzündung hin, wird als Nächstes der Urin untersucht. Die Urinanalyse ist ein schnelles, sicheres und preiswertes Diagnostikmittel für den Tierarzt. Der Urin sagt dem Tierarzt, welche Bakterien im Urin enthalten sind. Ob Harngrieß, Harnkristalle oder auch Blutkörperchen im Urin vorkommen. Zu den weiterführenden Untersuchungen, wenn die Urinprobe nicht ausreichende Beweise für die Vermutung bietet, zählt sicher die Untersuchung der Blase mit dem Ultraschall. Hier erkenne ich den Füllungszustand der Blase, Harnkristalle, Harnsteine und Blutklumpen. Natürlich kann ich die Nieren auf einen vermeintlichen Nierenstau hin auch untersuchen.

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